Soll ich meinen geliebten Hund einschläfern lassen? Wie genau ist der Ablauf beim Einschläfern eines Hund und wie hoch sind die Kosten? Als Hundebesitzer möchte man nicht entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, denn dies ist natürlich kein angenehmes Thema. Doch diese Frage müssen sich Hundehalter leider im Laufe der gemeinsamen Zeit mit Ihrem Hund stellen.
Wenn dein Vierbeiner unter Schmerzen leidet und keine Lebensfreude mehr hat, solltest du darüber nachdenken, ob es Zeit wird, dein geliebtes Tier gehen zu lassen. Es ist wichtig, dass du diese Entscheidung allein zum Wohl des Hundes triffst. Doch woher weiß ich genau, wann es Zeit wird, Abschied zu nehmen? Im Folgenden erfährst du alles zum Thema Einschläfern meines Hundes.
Hund einschläfern – Wann wird es Zeit Abschied zu nehmen?
Den richtigen Zeitpunkt zu erkennen ist nicht immer einfach. Du solltest dich fragen, ob dein Tier noch Freude am Leben hat oder ob dein Hund leidet. Ist keine Besserung in Sicht, ist es möglicherweise das Beste, deinen Hund einzuschläfern. Um festzustellen, wie hoch die Lebensqualität deines Tieres ist, stelle dir folgende Fragen:
- Ist mein Hund noch mobil und aufmerksam?
- Trinkt und isst mein Hund noch?
- Wie sind seine Toilettengewohnheiten?
- Hat mein Hund eine ruhige und regelmäßige Atmung?
- Wie ist sein allgemeines Wohlbefinden?
Auch das allgemeine Verhalten deines Tieres kann Aufschluss über den Gesundheitszustand geben: Ein Hund, der noch Lebensfreude verspürt und am Leben seiner Menschen teilnehmen kann und will, verhält sich anders als ein Hund, dessen Schmerzen und Leiden überhandnehmen.

Wann sollte ich einen Tierarzt aufsuchen?
Es gibt keine allgemeingültigen und eindeutigen Kriterien für Leid und Lebensfreude. Doch wenn du bemerkst, dass es deinem Hund schlechter geht, solltest du einen fachkundigen Tierarzt aufsuchen. Er kann das Wohlbefinden deines Tieres am besten einschätzen. Letztlich sind also das Ausmaß der Erkrankung, der allgemeine Gesundheitszustand und natürlich auch das Alter des Hundes entscheidend. In den meisten Fällen lässt sich sagen, dass du deinen Hund einschläfern lassen solltest, falls sich sein gesundheitlicher Zustand in absehbarer Zeit nicht mehr verbessert.
Wichtig ist, dass diese Entscheidung unabhängig von deinen eigenen Gefühlen getroffen wird. Entscheide nur im Sinne deines Hundes. Die Mühe für den Hundebesitzer, einen alten und kranken Hund zu halten, darf kein Grund dafür sein, das Tier einzuschläfern. Du trägst die Verantwortung für deinen Hund. Dein Hund muss sich darauf verlassen können, dass du die beste Entscheidung für ihn triffst.
Die Euthanasie beim Hund
Der Fachbegriff für „Einschläfern” lautet „Euthanasie”. Das Wort stammt aus dem Griechischen und bedeutet „gutes Sterben” („eu” = gut, richtig, schön; „thánatos“ = der Tod, das Sterben). Aus Sicht eines Sterbenden und seiner Angehörigen wird die Euthanasie auch als „guter Tod“ bezeichnet. Viele Tierhalter aber haben dennoch Bedenken, dass das Einschläfern für ihren Hund nicht “gut”, sondern schmerzhaft sein könnte. Dies ist jedoch nicht der Fall. Bei der Euthanasie geht es darum, dem Tier einen aussichtslosen Leidensweg zu ersparen und es zu erlösen, falls keine Aussicht auf Heilung besteht.
Vorbereitung auf das Einschläfern – Wie du dich und deinen Hund am besten vorbereitest
Die Einschläferung deines Vierbeiners ist nicht nur mit emotionalen, sondern auch mit organisatorischen Vorbereitungen verbunden. Da die Euthanasie meist keine spontane Entscheidung ist, kannst du dich fühstmöglich um einen Termin bein Tierarzt kümmern. Frage ihn, ob es ihm möglich ist, einen Hausbesuch zu machen und deinen Liebling in seiner vertrauten Umgebung einzuschläfern. Ist dies nicht möglich, solltest du dir unbedingt einen speziellen Termin geben lassen, um lange Wartezeiten zu vermeiden.
Anschließend solltest du dir Gedanken um die Tierbestattung machen. Bei uns kannst du zwischen einer Indoor-Tierbestattung oder einer Tierbestattung im Garten wählen und so einen schönen Platz des Erinnerns schaffen. Das Wichtigste ist, die letzten Momente mit deinem geliebten Haustier zu genießen und ihm seine verbleibende Zeit so schön wie möglich zu gestalten.
Hunde sind sehr feinfühlig und spiegeln meist das Verhalten ihrer Besitzer. Sie können Stimmungsänderungen wahrnehmen und verändern somit auch ihr eigenes Verhalten. Deine Unruhe könnte sich auf deinen Hund übertragen und ihn auch belasten. Versuche also stark zu sein und lass ihn deine Angst nicht anmerken, soweit das in dieser angespannten Situation für dich möglich ist.
Ablauf beim Einschläfern – Spürt mein Hund das nahende Ende?
Wie läuft die Euthanasie ab? Viele Hundehalter fragen sich, ob der Hund beim Einschläfern leidet. Die Euthanasie ist eine sehr friedliche Prozedur. Gute Tierärzte und geschultes Praxispersonal sollten dich auch stets über Abläufe, Risiken und mögliche Nebenwirkungen aufklären können. Wird dein Hund fachgerecht eingeschläfert, hat er dabei keinerlei körperliche Schmerzen.
- Wenn dein Hund verängstigt oder aufgeregt ist, kann ihm zunächst ein leichtes Beruhigungsmittel gegeben werden, um ihn zu entspannen.
- Tiere werden grundsätzlich mit einem Narkosemittel eingeschläfert. Ein Narkotikum wird wissentlich überdosiert und in die Blutbahn gespritzt. Der Hund wird so zunächst in eine tiefe Narkose versetzt. Er merkt also nicht, wann die Wirkung der Überdosis eintritt.
- Während der tiefen Narkose setzt seine Atmung aus und sein Herz hört auf zu schlagen. Er spürt den Eintritt seines Todes nicht. Für den Hund ist die Euthanasie also nicht unangenehm.

Darf der Tierarzt meinen Hund ohne Zustimmung einschläfern?
Ohne deine ausdrückliche Zustimmung darf der Tierarzt deinen Hund unter keinen Umständen einschläfern. Wenn der Tierarzt der Meinung ist, dass dein Hund eingeschläfert werden sollte, du jedoch anderer Meinung bist, kann der Fall vom örtlichen Veterinäramt geklärt werden. Falls die Einschätzung von Veterinäramt und Tierarzt identisch ist, besteht die Möglichkeit, die Entscheidung mit einem Eilantrag vor Gericht anzufechten.
Darf ein Hund eingeschläfert werden, wenn er beißt?
Wenn ein Hund einen Menschen lebensgefährlich verletzt hat, kann die Euthanasie eines Hundes vom Amt angeordnet werden. Im Normalfall werden aber zunächst Wesenstests von den Behörden gefordert, um den Charakter des Hundes einzuschätzen. Bei einer Einstufung als “gefährlich” muss der Hund meist einen Maulkorb tragen und an der Leine geführt werden. Zur Einschläferung kommt es nur äußerst selten und lediglich bei extrem schweren Verletzungen.
Was passiert mit meinem Hund, wenn er gestorben ist?
Wenn ein Lebewesen stirbt, setzt der Stoffwechsel des Körpers aus. Je nach Umgebungstemperatur und Sauerstoffzufuhr beginnt nach 24 bis 48 Stunden der Verwesungsprozess. Es ist wichtig, das Tier möglichst kühl zu verwahren. Du kannst deinen Hund nach dem Eingriff zunächst mit nach Hause nehmen und dein Tier im Anschluss so schnell wie möglich bestatten oder von einem Tierbestatter abholen lassen.
Wie bewahre ich meinen Hund auf, wenn er gestorben ist?
- Lager den Leichnam bis zur Bestattung kühl.
- Wickel den Hundekörper in seine Kuscheldecke oder in ein Laken ein.
- Positioniere ihn in seiner zusammengerollten Schlafposition.
- Es ist normal, wenn dein verstorbener Hund Flüssigkeiten verliert, denn nach seinem Tod hat er keine Kontrolle mehr über seinen Körper.
Hund einschläfern – Wie hoch sind die Kosten?
Die Kosten für die Einschläferung eines Hundes können stark variieren. Meist liegen diese zwischen 100 und 200 Euro. Es entstehen unter anderem:
- Kosten für die Einschläferung des Hundes durch die tödliche Injektion
- Kosten für die Dosis der Injektion
- Kosten für weitere Medikamente, die ggf. zum Einsatz kommen (Beruhigungsmittel)
- Kosten für den Aufwand des Tierarztes (Anfahrtskosten, Nacht- oder Wochenendzuschlag)
- Kosten für die Entsorgung oder Bestattung des Hundes
Die Kosten einer Tierbestattung
Die Bestattungskosten bei einer Tierbestattung hängen stark von den Wünschen und Vorstellungen der Hundehalter ab und können somit nicht vorab bestimmt werden. Sie setzen sich grundsätzlich aus den folgenden drei Faktoren zusammen:
- dem Gewicht des Tieres
- die Abholung des Tieres
- die Auswahl der Tierurne
Bei der Tierbestattung mit Urne ist grundsätzlich nur eine Einzeleinäscherung möglich. Denn nur bei dieser Form der Kremierung erhältst du zu 100 % die Asche deines Tieres zurück.
Hier findest du noch mehr über die Kosten der Tierbestattung
Welche Möglichkeiten der Tierbestattung gibt es?
Tierkörperbeseitigung (beim Tierarzt)
Der wohl günstigste und leider auch häufigste legale Weg ist die Tierkörperbeseitigungsanlage. Dies ist der Standardweg, den der Tierarzt nach dem Einschläfern des Hundes wählt. Hierbei wird dein Hund zusammen mit Schlachtabfällen in einer Tierkörperbeseitigungsanlage zu Tiermehl verarbeitet. Da Haustiere zu Familienmitgliedern werden, halten wir von Animal Tree diesen Weg der Tierbestattung für pietätlos.
Bestattung im eigenen Garten
Die wohl am häufigsten favorisierte Tierbestattungsform ist die Hundebestattung im eigenen Garten – sowohl das Vergraben des Hundes als auch das Verstreuen oder Vergraben der Tierasche. Grundsätzlich ist beides möglich. Entscheidend dabei ist allerdings die Größe deines Hundes. Beim Bestatten der Tierkadaver im eigenen Garten gilt: Kleine Tiere können ohne Genehmigung im eigenen Garten vergraben werden, große Tiere hingegen nicht.
Mehr dazu findest du in unserem Artikel “Nur unter bestimmten Voraussetzungen darf man Tiere im Garten begraben”
Beerdigung auf einem Tierfriedhof
Kommt der eigene Garten nicht als Grabstätte in Frage, kannst du deinen Hund natürlich auch auf einem Tierfriedhof bestatten. Die Bestattung der verstorbenen Heimtiere erfolgt in Einzelgräbern oder anonym. Auch Urnengräber werden angeboten.
Einäscherung im Tierkrematorium
Diese Art der Haustierbestattung erfreut sich immer stärkerer Beliebtheit bei Tierbesitzern. In einem Haustierkrematorium wird der Tierkörper zu Asche verbrannt. Zu unterscheiden sind die Sammelkremierung und die Einzelkremierung.
Bei der Sammelkremierung wird dein Haustier zusammen mit anderen Tieren verbrannt. Du erhältst die Asche deines Tieres nicht zurück. Demgegenüber steht die etwas teurere Einzelkremierung. Hier wird nur ein Haustier verbrannt. Du kannst die Asche deines Hundes im Anschluss mit nach Hause nehmen.
Was hilft bei der Trauerbewältigung?
Der Verlust eines geliebten Tieres ist furchtbar und hinterlässt ein Gefühl der Trauer. Trauer ist wichtig und braucht Zeit. Du hast dich von einem geliebten Familienmitglied verabschiedet. Auch wenn das Einschläfern mit Sicherheit eine Erlösung für den Hund war, ist der Verlust des Tieres nur schwer zu überwinden. Es dauert, bis der Schmerz über den Verlust des verstorbenen Hundes vergeht.
Jeder geht anders mit Trauer um. Finde heraus, was dir bei der Trauer um deinen Hund wirklich hilft. Auch wenn es sich nach dem Einschläfern nicht so anfühlt, wirst du mit der Zeit sicher lernen, mit dem Verlust umzugehen. Spreche über deinen Schmerz mit vertrauten Personen. Dies wird dir über die schwere Zeit hinweghelfen.
