#1 Nachgefragt in der Tierarztpraxis – Würdevoller Abschied vom geliebten Haustier

Tierbestattung in der Tierarztpraxis

Nachgefragt in der Tierarztpraxis – Das Animal Tree TV, Podcast und Interviewformat

 

Achim Rehahn, Gründer von Animal Tree heute im Gespräch mit Hannah, Tiermedizinische Fachangestellte (TFA) aus dem Rheinland.

Das Gespräch wurde corona-konform per Zoom geführt und ist im Animal Tree Podcast zu hören: Zum Animaltree Podcast

 

Tierbestattung in der Tierarztpraxis
Nachgefragt in der Tierarztpraxis mit Hannah

 

 

 

Nachfolgend haben wir das Interview schriftlich aufgeschrieben:

Das Interview zum Thema: Der würdevolle Abschied vom geliebten Haustier

 

Achim: Hallo Hannah, herzlich willkommen!

Hannah: Hallo Achim, ich hoffe, ich kann euch jetzt einige Fragen gut beantworten.

Achim: Ja, ich bin schon ganz gespannt und ich freue mich sehr, dich zu sehen. Ich weiß, Hannah, dass du nicht nur Tiermedizinische Fachangestellte bist , sondern auch selber verschiedene Haustiere hattest und hast. Einige sind auch bereits verstorben, richtig? Wie habt ihr die denn bestattet?

Hannah: Ja, also wir haben das große Glück, dass wir einen sehr großen Garten haben. Das heißt, wir haben die Tiere tatsächlich immer bei uns im Garten beigesetzt. Dazu haben wir immer eine Mini- Zeremonie veranstaltet. Meine Schwestern und ich waren damals noch viel jünger und haben den Kaninchen behelfsmäßig selbst einen Sarg gebastelt, aus einem Schuhkarton. Auch für unseren späteren Hund haben wir dann bei uns hinten ein schönes Plätzchen ausgesucht.

Achim: Ok. Und geht ihr da ab und zu hin und denkt an die Tiere? Oder eher nicht?

Hannah: Also tatsächlich haben die wirklich schöne markante Stellen bekommen, alle. Und natürlich denken wir jedes Mal, wenn wir an dieser Stelle vorbeigehen an die Tiere. Man merkt auch, wenn an dieser Stelle schöne Gänseblümchen oder so gewachsen sind. Dann denkt man natürlich immer wieder an das Haustier. Und tatsächlich finde ich, dass dies eine schöne Variante ist, wenn man das Tier noch so bei sich hat.

Achim: Ja, kann ich gut verstehen. Meine nächste Frage klingt vielleicht etwas abstrakt, aber sprechen wir über einen würdevollen Abschied vom Tier. Was würdest du als würdevollen Abschied vom Tier bezeichnen? Was ist das für dich?

Hannah: Ja, also ich sehe einen würdevollen Abschied, ein bisschen so, wie wir Menschen das nicht haben können. Ich glaube, bei uns Mensch ist das ja oft so, dass wir im Alter möglicherweise länger leiden. Und so was kann man den Tieren oft ersparen und ihnen sozusagen ein würdevolles Ableben garantieren. Fakt ist einfach, dass die Tiere natürlich nicht mit uns so kommunizieren können, wie wir das unter Menschen gewohnt sind. Das heißt, wir müssen dann natürlich Tiere genau beobachten und versuchen, große Schmerzen zu vermeiden um ihnen auch hoffentlich diese ersparen zu können.

Achim: Und kann ich das als Tierhalter irgendwie sehen? Also merke ich, wann es so schlimm ist, dass ich zum Tierarzt muss?

Hannah: Also ich glaube als Tierhalter kennt man seine “Pappenheimer” sozusagen immer am besten. Ich merke sofort, wenn mein Hund sich irgendwie anders benimmt, meine Katze sich mehr zurückzieht, die gar nicht mehr so ist, wie ich sie normalerweise kenne. Ich glaube jeder der Tiere hat, merkt sofort, wenn da irgendetwas nicht stimmt. Und dann rate ich natürlich auch dazu, dass man sich selbst fragt wie lange verheimlicht das vielleicht mein Tier schon. Und das man auch den Tierarzt aufsucht, um vielleicht den Verdacht zu bestätigen oder auch Sachen auszuschließen, sodass man die Garantie hat, dass es dem besten Freund da auch tatsächlich gut geht.

Achim: Ja, sehr gut. Und wie ist das gerade jetzt so? In der Corona-Zeit kann ich dann einfach zum Tierarzt? Du arbeitest ja in einer Praxis in der Nähe von Rheinbach bei Bonn soweit ich das weiß, kann ich einfach in die Praxis kommen? Oder muss ich einen Termin machen?

Hannah: Also in Corona-Zeiten ist es natürlich immer ein bisschen schwieriger. Wir sagen unseren Kunden immer: Auf jeden Fall vorher einmal durchklingen. Wir haben auch noch die Pferde Praxis. Je nachdem sind manchmal auch gar nicht die Tierärzte da, weil sie unterwegs sind. Deswegen sagen wir jetzt aufgrund von Corona, um auch den Abstand vielleicht so groß halten zu können, wie möglich, vorher anmelden! Viel kann man auch telefonisch klären und Notfälle werden sofort einbestellt, da wird sofort Rücksprache gehalten um den Patienten, den Tieren zu helfen und schnellstmöglich zu handeln.

Achim: Bei unseren Kunden bei Animal Tree hören wir oft, wir sind zum Tierarzt gegangen und wir hatten den Wunsch, dass das Tier nochmal gesund zurückkommt. Und dann ist es oft leider so, dass der Tierarzt sagt „Nein, da können wir nur noch das Tier einschläfern“. Erlebst Du das auch so? Das Tierhalter es gar nicht wahrhaben wollen, dass es wirklich zu spät ist?

Hannah: Ja, also das haben wir tatsächlich ziemlich oft, weil ganz viele Tiere,  auch Meister im Verstecken von Schmerzen sind, besonders häufig ist das bei Katzen der Fall, die zeigen sowas echt wirklich, meistens erst kurz vor Schluss. Und das sieht man dann, wenn wir Bluttests oder anderes machen, das es dann eigentlich ganz schlecht steht. Das war auch bei unserem eigenen Hund so. Die hat sich wirklich auch bis zum Ende nichts anmerken lassen und dann waren wir beim Tierarzt und der Tierarzt hat eigentlich gesagt, das Tier leidet, das Tier hat Schmerzen und das konnten wir auch erst gar nicht verstehen. Und dann haben wir uns gedacht, der Charakter von unserem Hund hat sich eigentlich immer schon so gezeigt.

Also es ist wirklich oft so, dass die Tiere das gut verschleiern können und dann meistens erst ganz am Ende, wenn es wirklich nicht mehr auszuhalten ist, etwas zeigen.

Achim: Das war bei Eurer “Gina” dann? Richtig?

Hannah: Genau. Bei Gina war das dann leider auch so. Also wir hätten da natürlich gerne früher geholfen, aber sie war ein kleiner Sturkopf und wollte auch nie so gerne zum Tierarzt und hat dann wirklich die Zähne zusammengebissen und dann leider wirklich erst am Schluss mal gesagt, wo es wehtut.

Achim: Ja, okay. Wahnsinn! Können Tierhalter bei so einer Euthanasie dabei sein? Oder geben die quasi ihr Tier ab und dann kriegen sie es irgendwann zurück? Wie ist denn da so die Praxis?

Hannah: Also ich weiß jetzt nicht genau, wie es bei allen anderen Praxen ist, weil es ist natürlich auch unterschiedlich, wie die das in Corona-Zeiten meistern. Bei uns ist das so, dass wir auf jeden Fall immer einen Tierhalter dabei lassen. Weil wir haben halt einfach die Erfahrung gemacht, Tiere fühlen sich mit dem Besitzer, mit der Person, die sie kennen, in so einer Stresssituation, nicht alleine. Wir merken einfach, dass die Tiere entspannter sind. Natürlich riecht alles anders, die kennen den Tierarzt meistens eher in negativen Situationen.  Besonders bei Hunde, auch oft Katzen, die sich dann auch an den Menschen, an ihren eigenen Menschen sozusagen orientieren. Und vor allem auch dann, wenn es den letzten Weg zu gehen geht, ist das natürlich auch am schönsten, wenn das Tier eine Person vor sich hat, dem er vertraut. Weil wir sind natürlich im Grunde für die Tiere Fremde.

Achim: Ja klar, verstehe ich. Und da hab ich mal einen interessanten Artikel gelesen, dass, eben genau, das gerade bei Hunden ein Riesenthema ist. Wenn der Tierhalter nicht dabei ist, dass der Hund wie wild nach einem bekannten Gesicht sucht und natürlich nur fremde Gesichter sieht und sich dann auch sehr, sehr unwohl fühlt. Ja, das kann ich gut nachvollziehen. Und da komme ich auch quasi zu meiner letzten Frage unseres kurzen Interviews.

Die Tiere sind der eine Teil und ich glaube, der Tierarzt, die Tierarzt Fachangestellten, Ihr seid die absoluten Profis, natürlich was das Tier angeht.  Aber wie stehts denn eigentlich um den Menschen? Wir machen die Erfahrung, dass Tierhalter unheimlich stark leiden beim Tod des Haustieres. Das, ja, ein Teil der Familie ganz, ganz oft ist.

Seid ihr auch irgendwie Profis im Umgang mit dem Leid der Tierhalter?

Hannah: Also ich wünschte, da würden wir ein bisschen besser sein. Wir sehen das schon manchmal, besonders wenn das Tier dann gegangen ist, dass dann wirklich bei den Besitzern, sozusagen, Dämme brechen. Klar alles ist erstmal vorbei. Ich habe auch manchmal das Gefühl, dass viele es dann eher unangenehm finden bei uns. Diesen  Ort auch mit etwas Schlechtem verbinden und dann gerne eher weg wollen. Ich finde, man könnte in der Tierarztpraxis noch so viel mehr da tun und halt auch die Tierbesitzer nochmal ein bisschen seelisch zu unterstützen und ein bisschen mehr zu begleiten. Auch noch danach. Also wir versuchen dann natürlich auch immer unser Bestes, aber ich glaube, da geht noch mehr.

Achim: Okay, super, ja, klasse Mensch Hannah, das waren schon meine Fragen für heute, es war unheimlich informativ für mich. 

Hannah: Gerne! Ich bin gespannt auf die nächsten Gespräche.

Achim: Ich freue mich schon riesig. Sehr gut. Tschüss.

Hannah: Tschüss.

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